10. Internationales Feldbahntreffen

von 6. Bis 8. Oktober 2000 - P'tit train de la Haute Somme (F)

Frankfurter Feldbahnmuseum e.V.

Dia-Vortrag mit Rückblick auf das Jahr 2000

Das Jahr 2000 wurde für unser Museum geprägt durch das 25jährige Feldbahn-Jubiläum. Zu diesem denkwürdigen Ereignis haben wir vom 1. bis 4. Juni 2000 ein großes Fest veranstalten. Am Donnerstag dem 01. Juni 2000 (Himmelfahrt) war eine offizielle Feier mit Ehrungen und Rahmenprogramm, zu der auch Vertreter aus Verwaltung, Politik, Museumsverbänden sowie Freunde und Gönner des FFM anwesend waren.

Neben den allgemeinen Vorbereitungen auf das Jubiläum standen mehrere Schwerpunkte als Grundlage zu dieser Veranstaltung im Vordergrund.

In der neuen Wagenhalle wurden alle drei Gleise fertiggestellt, um weitere Kapazitäten für die Gastfahrzeuge zu schaffen.

Der Wasserturm einschl. Wasserkran wurde in Betrieb genommen damit die Versorgung der insgesamt 9 Dampflokomotiven gewährleistet war.

Für den erwarteteten Besucherandrang wurden zwei weitere Wagen für den Personentransport fertiggestellt, so dass zwei Personenzüge mit je drei Personenwagen eingesetzt werden konnten.

Der offene Güterwagen Nr. 505 aus Polen wurde komplett zerlegt und neu aufgebaut. Mit Längsbänken ausgestattet dient er dem Personentransport und kann auch Rollstühle problemlos aufnehmen. Der geschlossene Personenwagen Nr. 109 stammt von der Bulgarischen Staatsbahn und ist auf dem Rahmen eines Brigadewagens aufgebaut. Einige Bretter wurden ausgetauscht und der Wagenkasten erhielt einen neuen Anstrich. Die Drehgestelle wurden bei der Waldeisenbahn Muskau aufgearbeitet. Im Gegenzug erhielt die WEM einen Heeresfeldbahn-Personenwagenkasten aus dem 2. Weltkrieg.

Während der Transport und das Abladen der kleineren Gastlokomotiven keine Mühen bereitete, wurde zum Verladen der KDL 11 aus Froissy eine stabile Rampe gebaut, die zusätzlich auch noch unsere Diesellokomotive HF 130K aufnehmen musste. Die Lokomotive KDL 11 von Franco-Belge, Baujahr 1945, aus Froissy/Frankreich war sicherlich die grösste Lokomotive, die je im FFM fahren wird.

Die Lokomotive Schneider aus Pithiviers/Frankreich, Baujahr 1870, war die älteste Dampflokomotive. Die Kollegen hatten auch gleich den passenden Decauville-Wagen Baujahr 1890 mitgebracht.

Die Stehkessellokomotive De Winton „CHALONER" Baujahr 1877 und die Satteltanklokomotive Hunslet „ALICE", Baujahr 1902, beide von der Leigthon Buzzard Railway/England, sind in Deutschland ebenfalls Raritäten.

Der Morgen im FFM begann immer mit einem gemeinsamen Frühstück, Dank des guten Wetters unter freiem Himmel.

Nach dem Frühstück fanden sich die Lokpersonale zusammen und der Fahrbetrieb wurde dreisprachig (Deutsch, Englisch und Französisch) abgestimmt.

Das frühmorgenliche Anheizen und Aufrüsten der 9 Dampflokomotiven war ein unvergleichbares Erlebnis.

 

Die beiden Personenzüge verkehrten im 30-Minutentakt. Die Dampflokomotiven wechselten sich ständig ab. Dabei kam es auch zu Vorspannleistungen.

Neben den Personenzügen waren auch pausenlos verschiedene Güterzüge im Einsatz, so kamen die vielen Fotografen auf ihre Kosten.

Am Gleisdreieck auf dem Rebstockgelände war der Betriebsmittelpunkt. Dort fanden immer Zugkreuzungen und Lokwechsel statt und sorgten für einen regen Betrieb.

Der Höhepunkt waren die Fahrzeugparaden am Samstag und Sonntag. In dichter Reihenfolge wurden insgesamt 22 Zuggarnituren im Betrieb vorgestellt. Die Pferdetraktion wurde von dem Haflinger „Rübezahl" dargestellt. Dabei kamen dann auch Diesellokomotiven und die Druckluftlokomotive zum Einsatz.

Nach Betriebsschluß konnten wir zum gemütlichen Teil übergehen. Die Lokomotiven wurden erst einmal abgestellt und es blieb viel Zeit für Gespräche unter den Teilnehmern.

Zum Abschied noch ein Gruppenfoto der ausländischen Lokmannschaften.

Neben dem Jubiläumsfest und dessen Vorbereitungen gab es aber auch noch weitere Aktivitäten im FFM. Von den vielen Veranstaltungen möchte ich besonders unseren jährlichen Dieselloktag im Februar hervorheben. Das Interesse ist trotzdem ebenso groß wie bei Dampfbetrieb.

Unsere Hatlapa 5PS-Kleindiesellokomotive (Schienenkuli) ist gerne auf Traktorentreffen gesehen, z.B. in Sembach/Pfalz und Omersbach/Spessart. Dies sind auch Gegenbesuche zu unseren Oldtimertreffen der Straße und Schiene im FFM.

Neben dem Schwerpunkt Personenwagen zur Vorbereitung auf das Jubiläum wurde in der Werkstatt auch noch an verschiedenen Dampflokomotiven gearbeitet.

Das Fahrwerk und den Neubaukessel der Lok 3 Decauville haben wir aus Meiningen abgeholt. Das Fahrwerk wird zur Zeit im FFM restauriert. Die Stangen müssen neu angefertigt werden.

Die Lok 5 Jung Hilax ist kurz vor ihrer Fertigstellung.

An der Lok 13, Orenstein & Koppel Mallet, wird zur Zeit wenig gearbeitet. Der Kessel wurde im Dampflokwerk Meiningen neu gebaut. Das Fahrwerk ist ebenfalls in Meiningen aber die Verhandlungen über die Aufarbeitung sind noch im Gange. Einige Kesselanbauteile wurden inzwischen aufgearbeitet.

Nennenswerte Neuerwerbungen sind im FFM dieses Jahr nicht eingetroffen. Die Werkstatt- und die Hallenkapazitäten sind erschöpft. Wir werden uns zukünftig auf die Erhaltung und Restaurierung der vorhandenen umfangreichen Fahrzeugsammlung konzentrieren.

Udo Przygoda
Frankfurter Feldbahnmuseum e.V.

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